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Schmerztherapie

In diesem Artikel werden drei häufige Schmerzsyndrome in der Urologie besprochen: chronisches Beckenschmerzsyndrom, Leistenschmerzen und Hodenschmerzen. Diese Schmerzsyndrome können erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben und das Wohlbefinden der Betroffenen haben. Die Ursachen sind vielfältig und oft schwer zu bestimmen. Eine gründliche Diagnostik und individuelle Behandlung sind daher unerlässlich, um die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Chronisches Becken Schmerzsyndrom

Das chronische Beckenschmerzsyndrom heißt korrekt "chronische bzw. bakterielle Prostatitis". Dieses Schmerzsyndrom kann aufgrund einer Begleiterkrankung oder ohne eine erkennbare Ursache entstehen.

Chronische Beckenschmerzen können dauerhaft bestehende oder wiederkehrende Schmerzen sein. Nicht immer ist die Ursache ermittelbar. Besteht das chronische Beckenschmerzsyndrom aufgrund einer Erkrankung wie Krebs oder einer Infektion, benennt man es als krankheitsspezifischen Beckenschmerzen. Die auslösende Erkrankung wird therapiert. Ohne einen erkennbaren Grund handelt es sich um ein chronisches Beckenschmerzsyndrom.

Zu den Ursachen des Beckenschmerzsyndroms hat die Medizin bisher keine hinreichenden Erkenntnisse. Möglicherweise sind es multikausale Gründe, die in Infektionen, unerkannten Nerven- oder Muskelveränderungen, Immunerkrankungen, Erbanlagen oder in innerpsychischen Faktoren zu suchen sind.

Studium der Vorbefunde eines Patienten

Symptome von Beckenschmerzen

  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Störungen der Sexualfunktion

Behandlung der Beckenschmerzen

Zur Diagnosestellung wird häufig das Abtasten der Prostata angewendet. Gegebenenfalls wird auch die Beckenbodenmuskulatur untersucht. Weitere diagnostische Untersuchungen, wie die Restharnmessung, die Sonografie der Blase, eine PSA-Wert-Bestimmung oder eine transrektale Sonografie können weitere Ursachen ausschließen bzw. ermitteln.

Die Behandlung des chronischen Beckenschmerzsyndroms erfordert individuelle und multiple Methoden. Die Therapie kann medikamentös, physikalisch oder psychotherapeutisch begleitet werden. Bei Vorliegen einer Begleiterkrankung wird diese ebenfalls behandelt.

Leistenschmerzen

Leistenschmerzen können abhängig von Lage und Intensität sowohl beidseitig, als auch einseitig auftreten. Sie können belastungsabhängig auftreten oder dauerhaft anwesend sein. Die Stärke des Schmerzes kann unterschiedlich ausfallen. Als Übergang zwischen Oberschenkeln und Bauchregion bildet die Leistenregion mit dem maximal fünf Zentimeter langen Leistenkanal eine Verbindungslinie zwischen der Bauchhöhle und der Schamgegend. Der Leistenkanal beinhaltet wichtige Blut- und Lymphgefäße.

Die Ursachen von Leistenschmerzen können in einem Leistenbruch liegen. Dieser kann durch schweres Heben oder Tragen von Lasten entsteht. Durch die Bruchpforte im Leistenkanal kann sich das Bauchfell sackartig mitsamt der Bauchorgane schieben.

Untersuchung zur Abklärung von Leistenschmerzen

Symptome von Leistenschmerzen

  • angeschwollene Lymphknoten
  • Schwellung und Schmerzen im Leistenbereich
  • Bauchschmerzen
  • Erkrankungen der Harnwege

Behandlung der Leistenschmerzen

Zur Diagnosestellung müssen wichtige Faktoren abgeklärt werden. Hier werden zum einen der Zeitpunkt des ersten Auftretens der Schmerzen und zum anderen die Verstärkung des Schmerzgeschehens (im Liegen oder im Stand) untersucht. Auch die Lokalisierung des Schmerzgeschehens (ein- oder beidseitig) und begleitende Symptome wie Leistenschwellungen spielen bei der Diagnose eine wichtige Rolle.
Die Behandlung der Leistenschmerzen wird ursachenbezogen durchgeführt. Leistenbrüche bedürfen meistens einer operativen Behandlung, um eine Verletzung der Bauchorgane zu vermeiden.

Hodenschmerzen

Leichte Hodenschmerzen nach dem Geschlechtsverkehr sind normal. Hodenschmerzen können aber auch auf Entzündungen der Hoden (Orchitis) oder Nebenhoden beruhen. Wir raten deshalb bei anhaltenden Schmerzen dringend zu einer ärztlichen Abklärung.

Schmerzen nach zurückgehaltener Ejakulation oder anhaltenden Erektionen sind normal. Die Hoden können anschließend brennen oder stechen. Der Grund liegt im erhöhten Blutvolumen der Genitalien. Die lange Erregungsdauer kann zu Krampfschmerzen der Samenwege führen. Halten die Schmerzen jedoch an, ist von einem entzündlichen Prozess auszugehen. In diesem Fall ist eine Abklärung der Schmerzverursacher notwendig.

Die Ursachen liegen meist nicht in einer Krebserkrankung. Hodenkrebs ist an schmerzlosen Verhärtungen, Schwellungen oder Knötchen am Hoden erkennbar. Ein Leistenbruch kann ebenfalls Hodenschmerzen, Hodenschwellungen oder ziehende Leistenschmerzen verursachen. Eine Hodenentzündung ist wahrscheinlich, wenn es zu einseitigen Schmerzen mit Schwellungen und Rötungen eines Hodens kommt. Nur selten sind beide Hoden von einer Entzündung betroffen.

Ultraschalldiagnostik zur Abklärung von Hodenschmerzen

Symptome bei Hodenschmerzen

  • Schmerzen im Bereich der Hoden
  • Rötung an den Hoden (ein- oder beidseitig)
  • Schwellung an den Hoden
  • Ziehen im Hoden/ in der Leiste

Behandlung der Hodenschmerzen

Die Behandlung von Schmerzen im Hoden richtet sich nach der Ursache. Bei Hodenentzündungen ist ein zeitnaher Arztbesuch angeraten. Ohne Behandlung kann Hodengewebe zerstört werden und zu Unfruchtbarkeit führen.

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